Rechtsrock

Die Vernetzung innerhalb der Rechtsrock-Szene ist groß. Sei es die Haus und Hof Band „Knock Out“ in der auch Immobilien-Käufer Andreas G. (Bad Salzuflen), sowie die „Road Crew“ Mitglieder Maurice Q. (Friedrichsdorf) und Jörg S. (Bielefeld) aktiv sind, oder die neonazistische Band „Sleipnir“ aus Verl.
„Knock Out“ Sänger Jörg S. nahm mit „Sleipnir“ Sänger Marco B. (Verl) im Sommer 2015 eine gemeinsame Platte auf. Ebenfalls spielte „Sleipnir“ mehrmals auf Konzerten der „Road Crew OWL“.  Zu zahlreichen anderen Rechtsrock-Bands bestehen Kontakte.
So wurden in der Vergangenheit extrem rechte Konzerte beispielsweise mit den Bands „Kategorie C“, „Agharta“  und „Endstufe“ geplant und durchgeführt. Des Weiteren werden
gemeinsam Rechtsrock-Konzerte im In- und Ausland besucht.

LOTTA#43, Herbst 2011 (Screenshot)
LOTTA#43, Herbst 2011 (Scan)

Rechtsrock-Konzerte
-Begleitmusik zu Mord und Totschlag-

Jedes Wochenende finden in Deutschland Neonazi-Konzerte statt – meist im Verborgenen, hinter verschlossenen Türen. Oftmals konspirativ und über interne Verteiler organisiert, finden somit häufig in angemieteten Räumen (Gaststätten, Festhallen, Lagerhallen etc.) Neonazi-Konzerte ungehindert und unter Ausschluss der Öffentlichtkeit statt. In Lage-Kachtenhausen besaß die regionale Neonazi-Bewegung mit dem Bahnhof
Ehlenbruch, einen eigenen Veranstaltungsort. Eine Halle mit Bühne, Backstage-Raum, Thekenbereich nebst  Kicker und einer Küche. Neonazi-Konzerte sind ein Bindeglied
für eine funktionierende Kameradschaft und die Begleitmusik zu Mord und Totschlag. Besonders junge Menschen werden mit Rechtsrock geködert und radikalisiert. Ein großer Markt des „Rechtsrock“ mit verschiedenen Musik-Genres hat sich in den letzten Jahren
eröffnet. Experten schätzen bundesweit rund 200 aktive Rechtsrock-Bands, daneben existieren dutzende Szeneläden und Online-Shops. Auf diese Weise wird Geld für die
„Bewegung“ generiert. Im Clubhaus der „Road Crew OWL“ zeugte ein festinstallierter Einlasstresen von Eintrittseinnahmen. Der „Initiative gegen Neonazis im Bahnhof Ehlenbruch“ liegen Eintrittskarten von Konzerten vor. Für eine „Böhse Onkelz
Nacht“ mit der Band „Exitus Letalis“ aus Bielefeld wurden 7 Euro verlangt. Konzerte mit der rechten Hooligan-Band „Kategorie C“ kosten meist um die 20 Euro. Die „Road Crew“ organisierte neben  Konzerten im eigenen Clubhaus auch Konzerte in angemieteten Räumlichkeiten. Dieses muss sie nun (zumindest vorerst) auch wieder tun. Aber sie kann sich sicher sein, denn solange keine Polizeibeamten verdeckt oder offen bei Konzerten präsent sind, können weiter Konzerte mit menschenverachten den, offen nationalsozialistischen
Texten über die Bühne gehen. Ein konsequentes Vorgehen erfordert  die Straftatbestände zu dokumentieren, und somit für zukünftige Konzerte Verbotsgründe zu liefern.